Interview mit Lisa Borg

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Für diejenigen, die dich noch nicht kennen, erzähl bitte ein wenig über dich selbst und was dich dazu bewogen hat eine Kinderwunschbehandlungen zu beginnen?

Ich heiße Lisa Borg, bin 35 Jahre alt und lebe mit meinem Mann Henrik. Meine Mutter hat IVF-Behandlungen durchgemacht, als ich klein war, und ich hatte schon irgendwie das Gefühl, dass es bei mir vielleicht genauso sein würde. Daher habe ich Henrik schon zu Beginn unserer Beziehung darauf vorbereitet, dass es auch für uns dazu kommen könnte. Und tatsächlich kam es so, dass wir eine Untersuchung durchgeführten und mit „Unerklärte Unfruchtbarkeit“ diagnostiziert wurden. Jetzt machen wir gerade unsere dritte IVF-Behandlung.


Was waren deine Gefühle zu Beginn deiner ersten IVF-Behandlung?

Ich war sehr motiviert. Natürlich hätte ich mir gewünscht, auf natürliche Weise schwanger zu werden, aber ich lehne niemals eine Herausforderung ab.


Welche Teile der Kinderwunschbehandlung waren für dich am schwierigsten, sowohl mental als auch körperlich?

Es war schwierig, alle Termine im Blick zu behalten und das Gefühl zu haben, in der medizinischen Versorgung gefangen zu sein. Ich mag es nicht, wenn andere über mich bestimmen.


Wie haben sich deine Beziehungen zu deinem Partner, der Familie, Freunden usw. in der Kinderwunschzeit verändert?

Nur positiv! Alle sind so motiviert und süß. Zwischen mir und meinem Mann ist das Band durch unser gemeinsames Ziel nur stärker geworden. Es gab natürlich auch eine schwierige Momente. Besonders als wir schwanger wurde und dann bei unserer zweiten IVF-Behandlung eine Fehlgeburt hatte. Aber jetzt sind wir aus dem dunklen Tunnel heraus und bereit für die nächste Eizellentnahme!


Gibt es Bemerkungen oder Kommentare, die für dich besonders schwer zu hören sind?

Ich werde getriggert, wenn mir Leute Ratschläge geben, wie ich schwanger werden kann, ohne dass ich danach gefragt habe. Ich verstehe, dass es meistens nur Gut gemeint ist, aber es kommt nicht sanft bei mir an.


Was wünschst du dir, dass Menschen die noch mit unerfüllten Kinderwunsch oder IVF-Behandlungen zu tun hatten verstehen?

Dass die Hormone eine Achterbahnfahrt der Gefühle sind. Manche Wochen bin ich total deprimiert und in anderen Wochen geht es mir super! Es ist wirklich manchmal sehr schwierig.


War es selbstverständlich für dich, dass du deine Kinderwunschzeit in den sozialen Medien und mit deinem Umfeld offen teilst?

Ja! Das Teilen von schwierigen Dingen im Leben ist so therapeutisch. Sowohl für mich als auch für andere. Weder ich noch Henrik, der ebenfalls Influencer ist, haben eine Sekunde gezögert, ob wir unsere Kinderwunschzeit öffentlich teilen sollten oder nicht. Daher zeigt jeder Schritt unsere KInderwunschzeit jetzt auf meinem YouTube-Kanal @Lisaborg. Ich merke wirklich, wie sehr es von den Zuschauern geschätzt wird, was mich unglaublich freut.


Welche Tipps würdest du jemandem mit unerfülltem Kinderwunsch oder denen, die gerade eine IVF-Behandlung beginnen, geben?

•  Hab keine Angst darüber zu sprechen, auch wenn du dich schämst. Dies macht es einfacher, Unterstützung bei möglichen Fehlgeburten zu erhalten und Verständnis für Stimmungsschwankungen zu finden!

•  Mach dir nicht so viele Sorgen. Was geschehen soll, wird geschehen. Jeder Schritt ist ein Schritt näher zum Wunschkind.

•  Wenn dein Partner Schwierigkeiten hat, dich zu verstehen oder dich wärend der Kinderwunschzeit und IVF-behandlung zu unterstützen, kann dies ein Zeichen sein, dass es vielleicht nicht der richtige Partner für dich ist und du immer noch die Möglichkeit hast dich zu umzuentscheiden.

Du kannst Lisa auf @lisaborg folgen und ihre Kinderwunschzeit hier verfolgen:

https://www.youtube.com/@LisaBorgfdAnckarman

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